Die wichtigsten Unterschiede zwischen Leasing und Barkauf
Kurzfristig leasen oder langfristig kaufen: Das ist die zentrale Frage, die du dir bei der Entscheidung zwischen Leasing und Kauf stellen musst. Eine pauschal richtige Antwort gibt es nicht – entscheide dich nach deiner individuellen Planung, deinen Ansprüchen und deinem Budget.
Wie funktioniert Leasing?
Beim Autoleasing sicherst du dir deinen Wunschwagen nicht für eine hohe Kaufsumme, sondern gegen eine monatliche Ratenzahlung. Dabei wirst du jedoch nicht zum Fahrzeugeigentümer, sondern zum Fahrzeughalter – du darfst ihn für die Dauer des Leasingvertrags also frei nutzen und gibst ihn zum Ende wieder an deinen Leasinggeber zurück.
Zu einem Leasingvertrag gehören bestimmte Pflichten, die du als Leasingnehmer erfüllen musst. Dazu gehören eine ausreichende Versicherung (häufig mit einem verpflichtenden Vollkaskoschutz, die ordnungsgemäße Wartung, die Einhaltung der festgelegten Laufleistung und (eventuell) eine Bindung an Vertragswerkstätten).
Leasingverträge haben üblicherweise eine Laufzeit zwischen 12 und 48 Monaten. Sobald sie abgelaufen ist, kann der Wagen zum Leasinggeber zurückgebracht und gegen ein neues Modell eingetauscht werden. Du hast also die Möglichkeit, dir regelmäßig ein Auto mit aktueller Technik und neuwertiger Ausstattung zu sichern, ohne dass du hohe Summen in die Anschaffung investieren musst. Eine vorzeitige Kündigung ist bei Leasing allerdings kaum möglich.
Die monatlichen Kosten, die beim Leasing auf dich zukommen, richten sich nach dem Wertverlust, der innerhalb der Vertragslaufzeit erwartet wird. Faktoren wie Modell, Ausstattung und Listenpreis spielen bei der Preisermittlung aus diesem Grund eine Rolle. Heutzutage werden die meisten Leasingautos als Kilometerleasing vermittelt, bei denen zu Beginn der Laufzeit eine Laufleistung festgelegt wird, die nicht überschritten werden darf. Je höher die Laufleistung, desto höher sind auch die Kosten.
Aufpassen beim Restwertleasing!
Beim sogenannten Restwertleasing wird der geschätzte Restwert des Wagens zum Ende der Laufzeit als Basis für die Berechnung der monatlichen Leasingraten genutzt. Liegt der tatsächliche Restwert darunter, musst du eine Nachzahlung leisten. Da hier ein großes Risiko beim Kunden liegt, wird Restwertleasing mittlerweile nur noch selten angeboten.
Im Gegensatz zur Finanzierung mit einem Kredit sind die monatlichen Kosten beim Leasing sehr günstig: Viele Anbieter stellen ihre Fahrzeuge schon ab 100 € im Monat zur Verfügung. Besonders günstig wird Auto Leasing, wenn du zum Vertragsbeginn eine Anzahlung (auch: Sonderzahlung) leistest. Da viele Anbieter ihren Kunden ihre Autos auch ohne eine Anzahlung zur Verfügung stellen, ist Leasing ein besonders zugänglicher Weg, um einen neuen Wagen zu beschaffen.
Die meisten Leasinganbieter vermitteln bevorzugt Neuwagen oder junge Gebrauchte. Das bedeutet auch, dass große Reparaturarbeiten oft noch unter die Herstellergarantie fallen, sodass die Werkstattkosten gering bleiben.
Einen ganz besonderen Vorteil bietet Leasing für Gewerbekunden: Unternehmen, Selbständige und Freiberufler können die Leasingraten als Betriebskosten von der Steuer absetzen. Gleichzeitig sind die Preise beim Gewerbeleasing niedriger als beim Privatleasing – Unternehmen, die auf eine Anzahlung verzichten, investieren also nur minimale finanzielle Ressourcen in die Anschaffung eines Geschäftswagens.
Leasing: Die Vorteile & Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Leasing lohnt sich für dich, wenn du…
die Planungssicherheit der festen monatlichen Rate schätzt.
damit rechnest, deinen Wagen nicht länger als 3 Jahre zu fahren.
dir keine Gedanken um den Restwert des Leasingwagens machen möchtest (v. a. beim Kilometerleasing).
dir im Vergleich zur Kreditfinanzierung eine besonders günstige Rate sichern willst.
Wie funktioniert ein Autokauf?
Wenn du dir dein neues Auto als Eigentum sichern möchtest, hast du beim Kauf verschiedene Möglichkeiten. Der Barkauf mit einer Einmalzahlung ist dabei am unkompliziertesten, er erfordert allerdings auch Kapital, das vielen Kunden über Jahre hinweg sparen müssen. Wer sich für diese Variante entscheidet, kann sich beim Händler häufig einen Barzahlerrabatt sichern.
Üblicher ist eine Finanzierung, wobei es auch hier verschiedene Varianten gibt. Bei der klassischen Kreditfinanzierung lässt du dir von einem Kreditinstitut oder einem Händler ein Darlehen gewähren und zahlst es in monatlichen Raten – zuzüglich Zinsen – in einem vereinbarten Zeitraum von üblicherweise 5 Jahren wieder zurück. Hier wird in der Regel eine Anzahlung in Höhe von 5 % bis 40 % des Wagenwerts fällig. Auch hier gilt: je höher die Anzahlung, desto niedriger die monatlichen Raten.
Eine besonders flexible Form des Autokaufs ist die 3-Wege-Finanzierung:
Zum Beginn der Laufzeit leistet der Kunde eine Anzahlung, gefolgt von den regelmäßigen Monatsraten. Erst zum Vertragsende fällt die Entscheidung, den Wagen mittels einer Schlussrate zu kaufen oder ihn an den Händler zurückzugeben. Alternativ ist auch eine Anschlussfinanzierung möglich, bei der die Schlussrate als Kredit (mit einem angepassten Zinssatz) finanziert wird.
Sobald dein Auto dein Eigentum ist, kannst du frei darüber verfügen: Lackierungen, Zusatzausstattungen und auch der Verkauf können unabhängig von einem Händler durchgeführt werden. Hier besteht auch die Chance, Nebenkosten zu sparen, wenn du dich für eine günstige Versicherung oder Reparaturen in einer freien Werkstatt entscheidest.
Ein wichtiges Risiko, dass du beim Kauf eines Autos beachten musst, ist der Wertverlust – denn sobald der Wagen einmal dir gehört, verliert er seinen ursprünglichen Wert. Auch unerwartete Ereignisse, wie ein Unfall oder der Abgasskandal können den Wert deines Wagens enorm beeinträchtigen – man spricht vom sogenannten Restwertrisiko. Wenn du planst, deinen Wagen in der Zukunft zu einem guten Preis wieder zu verkaufen, lohnt es sich, das Auto zu pflegen und vorsichtig zu fahren – auch wenn es, anders als beim Leasing, keine festen Vorgaben gibt, an die du dich halten musst.
Auch wenn der Wagen abbezahlt ist, können Nebenkosten anfallen. Deshalb solltest du genug Rücklagen für Reparaturen und Wartungen bereithalten. Gerade ältere Fahrzeuge müssen mit hoher Wahrscheinlichkeit häufiger repariert werden, sodass das Risiko für teure Werkstattbesuche mit der Zeit steigt.
Autokauf: Die Vorteile & Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Ein Autokauf lohnt sich für dich, wenn du…
die gesamte Summe für einen Kauf zur Verfügung hast und von einem Barzahlerrabatt profitieren möchtest.
dir vorstellen kannst, den neuen Wagen für mehr als 5 Jahre zu fahren.
du daran interessiert bist zum Eigentümer deines Autos zu werden.
Leasing und Barkauf im Kostenvergleich
Kaufen oder Leasen – was ist günstiger? Ein kurzer Blick auf die monatlichen Raten reicht für die Beantwortung dieser Frage nicht aus. Sowohl beim Leasing als auch beim Kauf auf Kredit kommen zusätzliche Faktoten wie eine Anzahlung, die Laufzeit und Zinszahlungen dazu. Anders als beim (Kilometer-)Leasing musst du beim Kauf auch den geschätzten Restwert deines Wagens im Auge behalten. Ein Kostenvergleich kann in der Praxis folgendermaßen aussehen:
Kostenbeispiel Leasing | Kostenbeispiel Kauf | Kostenbeispiel Finanzierung |
Neupreis: 20.000 € | Neupreis: 20.000 € | Neupreis: 20.000 € |
Laufzeit: 3 Jahre Sonderzahlung: 1.000 € Monatliche Rate (inkl. Zinsen): 132 € |
Unter Umständen wird ein Barzahlerrabatt ausgehandelt | Laufzeit: 5 Jahre Sonderzahlung: 4.000 € Effektiver Jahreszins: 3,9 % Monatliche Rate: 293,45 € |
Kosten: 5.752 € | Kosten: ca. 20.000 € | Kosten: 21.607 € |
Rückgabe an den Leasinggeber | Verkauf nach 3 Jahren für 12.800 € | Verkauf nach 3 Jahren für 12.800 € |
Gesamtkosten: 5.752 € | Gesamtkosten: 7.200 € | Gesamtkosten: 8.807 € |
Wichtig:
Variablen wie Nebenkosten für Reparaturen, Versicherungen und Wartungen wurden hier nicht berücksichtigt. Als Eigentümer eines Wagens solltest du beachten, dass vor allem für ältere Fahrzeuge hohe Instandhaltungskosten anfallen, um die du dir beim Leasing keine Gedanken machen musst.