Was ist der Leasingfaktor?

Der Leasingfaktor ist ein objektiver Vergleichsfaktor, der es dir ermöglicht, die jeweiligen Konditionen eines Leasingangebots zu bewerten. Er wird anhand einer Formel berechnet und beschreibt das Verhältnis der Leasingrate zum Kaufpreis des Fahrzeuges.

Kurz gesagt gibt der Leasingfaktor an, „wie viel Auto” du für einen Monatsrate bekommst. Damit hast du ein aussagekräftiges Instrument an der Hand, um die Konditionen verschiedener Leasingangebote miteinander zu vergleichen.

Gut zu wissen:

Beim Leasingfaktor handelt es sich um einen Prozentwert, der die zu zahlende Leasingrate angibt und in Bezug zum Bruttolistenpreis setzt.

Was ist ein guter Leasingfaktor?

Als Faustregel gilt: je niedriger der Leasingfaktor, desto besser!

Meist liegt er zwischen 0,2 (super Angebot) und über 1 (eher ein teures Angebot). Bei einem Wert über 2 spricht man von einem schlechten Angebot.

An diesen Werten kannst du dich orientieren, um ein gutes, ein sehr gutes oder sogar ein Top-Leasingangebot zu erkennen:

  • Leasingfaktor 1,1 und höher: teures Leasingangebot

  • Leasingfaktor 1,1 und niedriger: durchschnittliches Leasingangebot

  • Leasingfaktor 0,9 und niedriger: gutes Leasingangebot

  • Leasingfaktor 0,7 und niedriger: sehr gutes Leasingangebot

  • Leasingfaktor 0,5 und niedriger: Top-Leasingangebot

Die absoluten Spitzendeals mit einem Leasingfaktor von 0,5 und weniger solltest du dir genauer anschauen, denn hier warten in der Regel echte Schnäppchen! Manchmal gelten besondere Einschränkungen, etwa in dem Sinne, dass diese Angebote nur für Gewerbekunden gelten oder mit der Abgabe eines Altwagens verbunden sind. Alle Details findest du in den Suchergebnissen und auf der jeweiligen Angebotsseite.

Leasingfaktor berechnen

Die Berechnung des Leasingfaktors folgt einer einfachen Grundformel. Hierbei teilst du die Monatsrate durch den Listenpreis des Fahrzeugs und multiplizierst das Ergebnis mit 100.

Diese Angaben benötigst du, um den Leasingfaktor zu berechnen:

  • Bruttolistenpreis des Fahrzeugs 

  • Höhe der monatlichen Leasingrate

  • ggf. Vertragslaufzeit in Monaten

  • ggf. Höhe der Anzahlung / Sonderzahlung

Enthält das Leasingangebot eine An- oder Sonderzahlung, ändert sich die Formel.

Berechnung des Leasingfaktors ohne An-/ Sonderzahlung 

Bei der einfachsten Art, den Leasingfaktor selbst zu berechnen, benötigst du lediglich den Bruttolistenpreis des Fahrzeugs sowie die Höhe der monatlichen Leasingrate. Letztere nämlich teilst du durch den Listenpreis und multiplizierst das Ergebnis mit dem Faktor 100.

Leasingfaktor berechnen (Formel)Oftmals bieten Leasinggeber die Option, die monatlichen Raten durch eine Anzahlung zu Vertragsbeginn zu verringern. Die Berechnungsformel ändert sich in diesem Falle wie folgt:

Berechnung des Leasingfaktors mit An-/ Sonderzahlung

In diesem Szenario teilst du die Summe Anzahlung durch die Anzahl der Monate, für die der Leasingvertrag laufen soll. Zum Ergebnis rechnest du die monatliche Rate hinzu und teils die Summe durch den Bruttolistenpreis, bevor du den Wert mit 100 multiplizierst.

Leasingfaktor mit Anzahlung Formel
Mit der Formel kannst du nicht nur Anzahlungen oder Sonderzahlungen berücksichtigen, sondern auch einmalige Kosten wie für die Zulassung oder Überführung des Fahrzeugs in die Berechnung mit einfließen lassen - das führt zu einer noch besseren Vergleichbarkeit der Angebote.

Sonderfall: besondere Vergünstigungen und Ausstattung 

Ein guter / niedriger Leasingfaktor ist ein toller Ansatz, mit dessen Hilfe du verschiedene Angebote auf dem Leasingmarkt objektiv vergleichst. Bedenke jedoch, dass es darüber hinaus weitere Faktoren gibt, die deine Entscheidung beeinflussen, aber nicht vom Leasingfaktor erfasst werden.

Dazu gehören beispielsweise vom Leasinggeber eingeräumte Boni wie kostenlose Inspektionen oder ein Satz Winter-/ Sommerreifen. Eine Möglichkeit, diese Kosten dennoch zu berücksichtigen, ist, die voraussichtlichen Ersparnisse zusammenzufassen. Lass diese Summe in die Berechnung einfließen, indem du sie durch die Leasinglaufzeit in Monaten teilst und das Ergebnis von der monatlichen Rate abziehst.

Berücksichtige bei der Berechnung des Leasingfaktors lediglich die Rabatte, die du auch sicher erhältst, da du andernfalls das Ergebnis verfälschst.

Ein weiterer wichtiger Faktor beim Thema Leasingfaktor ist die Ausstattung deines potenziellen Leasingautos. Teilweise ist diese bereits im Bruttolistenpreis enthalten. Es ist aber auch möglich, dass du die Sonderausstattung bei der Konfiguration als Extra wählen kannst, was natürlich die Höhe der monatlichen Rate beeinflusst.

Entscheidest du dich für eine reiche Sonderausstattung, resultiert dies in einem höheren - und damit vermeintlich schlechteren - Leasingfaktor. Vergiss jedoch nicht, dass du in diesem Falle aber auch mehr für dein Geld bekommst. Deshalb lohnt es sich, beim Vergleich des Leasingfaktors zuerst einmal möglichst ähnliche Angebote auszuwählen.

Merke:

Überlege, was du willst: Ein Leasingauto mit vielen technischen Extras kann zwar einen niedrigeren Leasingfaktor, aber eine höhere Leasingrate mit sich bringen als ein vergleichbares Fahrzeug mit weniger Ausstattung. Überlege dir deswegen im Vorhinein, welche Ansprüche du an dein neues Auto stellst, um den für dich besten Deal zu finden.

Beispielrechnung Leasingfaktor 

Für die Beispielrechnung gilt:

  • Fahrzeug mit einem Bruttolistenpreis von 66.780  Euro 

  • nur für Gewerbe

  • Vertragslaufzeit sowie jährliche Fahrleistung bei beiden Angeboten gleich 

Beispiel A: 

Die monatliche Leasingrate beträgt 702,75 €. Hinzu kommt eine Anzahlung in Höhe von 1.095 €. Die Laufzeit beträgt 24 Monate.

((Rate + (Anzahlung / Laufzeit)) / Bruttolistenpreis) *100 = Leasingfaktor

((702,75+(1095/24))/66.780)*100 =  1,1

Der Leasingfaktor für Beispiel A beträgt 1,1 und ist damit laut Skala ein gutes Angebot.

Beispiel B:

Die monatliche Leasingrate beträgt 279,00 €. Hinzu kommt eine Anzahlung in Höhe von 1500,00 €. Die Laufzeit beträgt 24 Monate.

((Rate + (Anzahlung / Laufzeit)) / Bruttolistenpreis) *100 = Leasingfaktor  

((279+(1500/24))/66.780)*100 = 0,5

Der Leasingfaktor für Beispiel B beträgt 0,5, was laut Skala einem Top-Angebot entspricht. 

Leasingfaktor Rechner 

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Leasingfaktor-Rechner

Leasingfaktor: Was muss ich beachten? 

Wenn du mithilfe des Leasingfaktors verschiedene Angebote vergleichen möchtest, solltest du folgende Punkte berücksichtigen:

  • Vergleiche nur identische Fahrzeuge oder Fahrzeugklassen. Die Höhe der Rate hängt nämlich immer auch von der Beliebtheit des Modells und dessen Wertstabilität ab. 

  • Vergleiche Gewerbeangebote nicht mit Privatangeboten, denn hier unterscheiden sich die Grundkonditionen zum Teil massiv. 

  • Prüfe, ob du An- oder Sonderzahlungen in die Berechnung des Leasingfaktors einbeziehen musst. 

  • Achte darauf, dass die Vertragslaufzeit und die jährliche Fahrleistung der zu vergleichenden Angebote gleich sind.

Ob für die Anschaffung eines E-Autos ein Leasingvertrag oder ein Kauf infrage kommt, hängt ganz von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Wer sich nur kurzfristig und zu besonders niedrigen Kosten an seinen Wagen binden will, sollte sich für einen Leasingvertrag entscheiden. Wer einen Wagen stattdessen als Eigentum erwerben, aber keine große Einmalzahlung investieren will, sollte dagegen die Finanzierung wählen.

Die Förderprämien, die als Anreiz zum Kauf eines Elektroautos ausgezahlt werden, stehen auch Leasingkunden zur Verfügung.

Für Unternehmen lohnt sich Leasing, vor allem aufgrund der steuerlichen Vorzüge, im Regelfall mehr als ein Kauf. Nur Unternehmen, die besonderen Wert darauf legen, Eigentümer ihres E-Autos zu werden, sollten sich für einen Kauf entscheiden.