Was ist Leasing?

Der Begriff „Leasing” stammt vom englischen Verb „to lease”, was erst einmal nichts anderes bedeutet als „mieten”. Allerdings funktioniert das Leasen eines Fahrzeugs anders als das, was wir üblicherweise unter „ein Auto mieten” verstehen. Während es sich dabei nämlich oftmals nur um ein Ausleihen eines Fahrzeugs für einige Tage bis Wochen handelt, folgt Leasing einem anderen Prinzip.

Den Leasingvertrag schließt du als Leasingnehmer mit einem Leasinggeber ab. Gegen Zahlung einer monatlichen Gebühr - der Leasingrate - darfst du das Leasingfahrzeug für einen vorher festgelegten Zeitraum nutzen. Am Ende der Leasinglaufzeit gibst du den Wagen an den Leasinggeber zurück.

Als Fahrzeughalter musst du zudem innerhalb der Vertragslaufzeit im Leasingvertrag vereinbarte Pflichten erfüllen, wie etwa die regelmäßige Wartung des Autos sowie natürlich eine vorschriftsgemäße Kfz-Versicherung. Die Leasingdauer beträgt in der Regel zwischen 12 und 48 Monaten, aber auch kürzere oder längere Laufzeiten sind möglich.

Wichtig:

Auch, wenn du während der Leasingdauer zum Besitzer des Fahrzeuges wirst und dieses frei nutzen darfst, bleibt der Leasinggeber der Eigentümer. Daher bekommst du als Leasingnehmer auch nicht die Zulassungsbescheinigung Teil 2 - auch nicht für die Zulassung. Diese schickt der Leasinggeber direkt an das jeweilige Amt und erhält sie auch im Anschluss auf postalischem Wege zurück.

Leasingrate - Nutzung gegen Gebühr 

Als Leasingrate bezeichnet man den Betrag, den der Leasingnehmer für die Nutzung des Fahrzeugs an den Leasinggeber bezahlt. Wie hoch diese ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Fahrzeugmodell

  • Sonderausstattung

  • Anzahlung / Sonderzahlung

  • Vertragslaufzeit

  • Zinsen 

Die konkrete Höhe der Leasingrate - auch mit jeweils unterschiedlichen Laufzeiten und / oder Anzahlungen - erfährst du bis auf den Cent genau direkt beim Händler. Doch auch ganz ohne Konfigurator kannst du den Betrag selbst ermitteln. Bedenke jedoch, dass es sich hierbei um einen Orientierungswert handelt.

Zur Berechnung der Leasingrate benötigst du folgende Angaben:

  • Kaufpreis

  • Restwert

  • Leasingdauer

  • jährlicher Zinssatz

Die Höhe setzt sich nun aus der Summe der monatlichen Abschreibung und dem monatlichen Zins zusammen. Mit der Leasingrate zahlst du nicht nur für das Nutzungsrecht des Fahrzeugs, sondern deckst damit auch den Wertverlust ab, der durch die (Ab-)Nutzung entsteht. Auch die Rendite für den Leasinggeber ist hierin inbegriffen.

Tipp:

Die Formel zur Berechnung der Leasingratenhöhe und viele weitere Infos findest du in unserem Ratgeberartikel zum Thema Leasingrate!

Welche Vertragsarten gibt es beim Leasing?

Wie bereits angedeutet, spielt der sogenannte Restwert beim Leasing eine wichtige Rolle. Er beeinflusst die Höhe der Leasingraten maßgeblich und ist damit eine wichtige Komponente bei der Berechnung.

Das Schwierige hierbei ist jedoch, dass du den Restwert eines Fahrzeugs niemals konkret berechnen, sondern lediglich schätzen kannst. Er hängt unter anderem von Faktoren wie dem Kilometerstand, dem Zustand des Fahrzeugs bei der Leasingrückgabe und der prognostizierten Nachfrage am Markt ab. Das bedeutet, es besteht immer ein Risiko, den Restwert falsch einzuschätzen. Dabei gibt es zwei verschiedene Szenarien:

  • Du zahlst als Leasingnehmer mehr als nötig.

  • Der Leasinggeber macht ein Verlustgeschäft.

Einer der beiden Parteien trägt also in jedem Falle das Restwertrisiko. Welche das ist, hängt von der Art der Vertragsgestaltung ab. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Kilometerleasing und Restwertleasing.

Kilometerleasing

Beim Kilometerleasing berechnet der Leasinggeber den Restwert des Fahrzeugs abhängig von der gewählten jährlichen Fahrleistung. Dazu entscheidest du dich vor der Vertragsunterzeichnung, wie viele Kilometer du voraussichtlich pro Jahr fahren wirst. Es ist ganz egal, ob du zu den Viel- oder Wenigfahrern gehörst, denn es gibt bereits Verträge mit einer Fahrleistung von 5.000 Kilometern bis hin zu 50.000 Kilometern pro Jahr.

Je mehr Kilometer du nun mit deinem Auto zurücklegst, desto geringer fällt im Anschluss dessen Restwert aus und desto höher die Leasingrate. Der entscheidende Vorteil dieser Leasingvariante ist, dass der Leasinggeber das Restwertrisiko trägt. Natürlich musst du dich im Gegenzug an die vereinbarte Fahrleistung halten. Tust du das nicht, werden Gebühren für Mehrkilometer fällig. Unterschreitest du im Gegenzug die Kilometergrenze, generierst du sogenannte Minderkilometer. Dafür bekommst du pro nicht gefahrenen Kilometer eine Erstattung von deinem Leasinggeber, die jedoch im Normalfall deutlich geringer ausfällt, als wenn du eine Nachzahlung für Mehrkilometer leisten musst.

Allzu streng sind viele Leasinggeber aber nicht, denn oftmals enthalten Kilometerleasingverträge eine Regelung, laut der du die jährliche Fahrleistung auch ohne Nachzahlung überschreiten darfst. Die Grenze hierfür liegt häufig bei 2.500 Kilometern.

Restwertleasing

Auch beim Restwertleasing wird die Höhe der Leasingraten anhand des vorausgesagten Restwerts berechnet. Der große Unterschied zum Kilometerleasing besteht jedoch darin, dass du als Leasingnehmer das Restwertrisiko trägst. Dabei können hohe Kosten auf dich zukommen, denn: Stellt der Leasinggeber am Vertragsende fest, dass der tatsächliche Restwert geringer ausfällt als zunächst angenommen, kommst du für die Differenz auf. Fällt die Differenz positiv aus, würdest du im Gegenzug eine Rückzahlung bekommen. Dies stellt jedoch die Ausnahme dar. Nicht selten setzen die Leasinggeber den Restwert nämlich unrealistisch hoch an, sodass dir eine Nachzahlung sicher ist.

Was ist günstiger für mich als Leasingnehmer?

Die geläufigste Art des Leasings ist heutzutage das Kilometerleasing. Als Leasingnehmer profitierst du von einer höheren finanziellen Planungssicherheit. Unser Tipp: Schau in das Kleingedruckte deines Leasingvertrags, denn auch Restwertleasingverträge können jährliche Laufleistungen beinhalten und auf den ersten Blick aussehen wie ein Kilometerleasingvertrag.

Finanzierung Auto: Was sind die Besonderheiten? 

Eine Finanzierung bietet sich für dich an, wenn du ein Fahrzeug kaufen möchtest, aber nicht die finanziellen Mittel für einen Barkauf hast oder aufbringen möchtest. Dafür nimmst du einen Kredit auf und zahlst - wie beim Leasing - monatliche Raten. Auch eine Sonderzahlung zu Beginn und / oder zum Ende der Laufzeit hin ist üblich. Der große Unterschied: Anschließend wirst du zum Eigentümer des Autos. Es gibt auch Kreditformen, bei denen das bereits während der Tilgungsphase der Fall ist. In aller Regel jedoch bleibt der Kreditgeber über die gesamte Finanzierungsperiode hinweg Eigentümer, während du in dieser Zeit lediglich der Besitzer bist. Einen Autokredit kannst du übrigens nicht nur bei einem Kreditinstitut, sondern auch bei einem Autohändler oder beim Hersteller direkt beantragen.

Die monatliche Kreditrate setzt sich aus dem Tilgungsanteil für das Darlehen und dem Zinsanteil zusammen. Denn natürlich erwartet der Kreditgeber als Gegenleistung für die Bereitstellung der Summe die Zahlung eines vereinbarten Zinssatzes.

Für die private Finanzierung deines Autos musst du einige Voraussetzungen erfüllen. In aller Regel sind das:

  • Volljährigkeit

  • ausreichende Bonität

  • fester Wohnsitz in Deutschland

  • positive SCHUFA-Auskunft

Leasing oder Finanzierung für Privatpersonen: Die Unterschiede im Überblick

Damit du die richtige Entscheidung für dich treffen kannst, solltest du alle Fakten gründlich abwägen. Wir haben für dich die wichtigsten Unterschiede zwischen Leasing und Finanzierung für Privatpersonen übersichtlich aufgelistet.

  Leasing Finanzierung
Laufzeit meist 12 bis 36 Monate oftmals 3 bis 6 Jahre
Eigentümer Leasinggeber bleibt Eigentümer nach der Kreditlaufzeit wirst du zum Eigentümer
Wartung / Inspektion vom Leasinggeber vorgeschrieben, teilweise Werkstattbindung du entscheidest selbst
jährliche Fahrleistung abhängig von der vereinbarten Anzahl an Inklusivkilometern pro Jahr Kilometeranzahl nicht begrenzt
Monatsrate abhängig von verschiedenen Faktoren (z.B. Modell, Leasingdauer, Fahrleistung, ...) Darlehenssumme + Zinsen

Leasing oder Finanzierung privat - Alle Vor- und Nachteile 

Die Frage „Leasing oder Finanzierung?” kannst du immer nur individuell für dich beantworten. Beide Optionen bieten bestimmte Vor- und Nachteile. Worauf es ankommt, sind ausschließlich deine Ansprüche an einen Vertrag.

Vorteile Leasing

Beim Leasing profitierst du von einer kürzeren und vor allem flexiblen Vertragslaufzeit. Du wählst die Leasingdauer genau so lange, wie sie deinen Ansprüchen entspricht. Das gibt dir zum Beispiel die Freiheit, bereits nach kurzer Zeit auf ein neues, moderneres Modell umzusteigen. Gerade im Bereich der E-Mobilität oder mit Blick auf Sicherheits- und Assistenzsysteme ist das ein großes Plus.

Zudem sind die monatlichen Raten beim Leasing oftmals geringer als bei der Finanzierung. Der Grund: Beim Leasing tilgst du nicht den gesamten Kaufpreis, sondern hauptsächlich den Wertverlust des Fahrzeugs.

Des Weiteren schont Leasing deine Liquidität, da du nicht den kompletten Kaufpreis auf einmal aufbringen musst, wie beim Barkauf. Diesen Vorteil teilt sich das Leasing mit der Finanzierung.

Nachteile Leasing

Ob es sich bei den folgenden Punkten tatsächlich um Nachteile beim Leasing handelt, ist ebenfalls von dir und deinen Wünschen an ein Fahrzeug abhängig. So solltest du etwa die vereinbarte jährliche Fahrleistung nicht überschreiten, da sonst Nachzahlungen auf dich zukommen können. Wie hoch die Gebühren ausfallen, ist jedoch detailliert im Leasingvertrag festgelegt, sodass du niemals von Kosten überrascht wirst, sondern entsprechend reagieren kannst.

Bei der Leasingrückgabe können ebenfalls Kosten entstehen, nämlich dann, wenn die Abnutzungsspuren des Fahrzeugs über das Normalmaß hinausgehen. Auch das ist jedoch im Vorhinein bekannt. Wer sein Auto pflegt, regelmäßig reinigt und fristgerecht zu allen Inspektionen bringt, muss sich vor diesem Termin nicht fürchten. Normale Abnutzungsspuren passieren und sind bereits einkalkuliert.

Vorteile Finanzierung

Wem es wichtig ist, ein Fahrzeug zu besitzen, sieht diesen Umstand definitiv als Vorteil an: Am Ende der Kreditlaufzeit wirst du nämlich - anders als beim Leasing - zum Eigentümer des Fahrzeugs.

Die Ratenzahlung macht zudem einen Kauf ohne oder mit geringem Eigenkapital möglich. Zudem erwirbst du das Auto zu einem planbaren, festgesetzten Preis.

Nachteile Finanzierung

Was für den einen ein Argument für die Finanzierung sein mag, ist für den anderen eventuell ein Ausschlusskriterium: Wer nämlich nicht Eigentümer eines Fahrzeugs werden möchte, für den eignet sich eher das Leasing. So musst du dich nicht um einen eventuellen Weiterverkauf kümmern und trägst auch nicht das Restwertrisiko (vorausgesetzt, du entscheidest dich für das Kilometerleasing).

Zudem sind die Gesamtkosten im Vergleich zum Leasing höher, denn du tilgst schließlich den gesamten Fahrzeugpreis. Da die Vertragslaufzeit bei der Finanzierung in der Regel länger ausfällt als beim Leasing, bist du weniger flexibel und länger an einen Vertrag und damit an ein Fahrzeug gebunden. Ein vorzeitiger Verkauf ist nur in einigen Fällen möglich und sollte bereits vor der Vertragsunterzeichnung als Option abgefragt werden, wenn gewünscht.

Welche Option für dich die bessere ist, musst du individuell für dich beantworten. Die Entscheidung hängt maßgeblich von deinen Ansprüchen an ein Fahrzeug und einen Vertrag ab. Oftmals hört man von den steuerlichen Vorteilen, die Leasing für Gewerbetreibende mit sich bringt. Aber auch als Privatperson kann sich Leasing lohnen. Zahlreiche Vorteile wie Flexibilität, Kostentransparenz und individuelle Laufzeiten gelten gleichermaßen für Privatpersonen. Wer hingegen Wert darauf legt, Eigentümer eines Fahrzeugs zu werden, sollte sich mit dem Prinzip der Finanzierung auseinandersetzen beziehungsweise einen Barkauf in Erwägung ziehen.

Bei beiden Optionen fallen Zinsen an - entweder für den Leasinggeber oder den Kreditgeber. In der Regel sind die Leasingraten und damit auch die Gesamtkosten beim Leasing jedoch niedriger, da du hier Leasing lediglich für die Nutzung beziehungsweise den Wertverlust aufkommst. Bei einer Finanzierung hingegen tilgst du den kompletten Fahrzeugpreis.